Peter Schermann: Erfolgreicher Mountainbiker trotz Schlaganfall – 6. Mai 2022, SWR Fernsehen

Der ein- oder andere wird ihm sicher mal im Wald oder bei Fast Forward über den Weg gelaufen sein, Peter Schermann, Fahrvergnügen-Mitglied seit Jahren und extrem flotter Cross-Country Biker.Die Cape Epic zu fahren ist alleine schon ein Hammer, dazu und aber auch dazu, aus welcher Ausnahmesituation Peter sich bis zu diesem Event hin trainiert hat, hat er sich im SWR geäussert:

aus der Sendung vom
Fr., 6.5.2022 18:45 Uhr, Landesschau Rheinland-Pfalz, SWR Fernsehen RP

Wir sagen: Respekt für soviel Passion zum #VeloGerwen!

Einmal kurz nicht aufgepasst…

Letzten Sonntag, es war der 19. September, bin ich um kurz vor 2 Uhr Nachmittags los, um im Weisshauswald ein Bisschen zu gerwen. Heute, am 24. September bin ich wieder zu Hause.

Nicht, weil die Tour etwas länger wurde als erwartet, sondern weil ich die Zeit dazwischen in den zwei großen Trierer Krankenhäusern verbracht habe. Dass ich heute schon wieder hier zu Hause bin ist, laut Aussage einiger Ärzte (und ich hab ein paar kennengelernt in den letzten Tagen) dem Umstand zu verdanken daß ich „Glück gehabt habe“, denn
„es hätte viel schlimmer ausgehen können“.

Mountainbiken ist kein ungefährlicher Sport, das wissen wir alle, und in diesem Bewusstsein fahren die meisten von uns auch – immer gut geschützt, aufmerksam und fit. So wie ich auch. Immer. Dachte ich.

Da ich genug Zeit zum denken hatte bei meiner ungeplanten Auszeit im Trierer Pflegemillieu hab ich mir die Frage gestellt, was denn da nun falsch gelaufen ist. Wieso so ein harter Crash, an so einer einfachen Stelle, auf meinem Hometrail? Was ist passiert?
Ich war nicht fit am Sonntag. Der Abend vorher etwas länger, die Nacht recht kurz, der Vormittag hektisch weil wir noch mit Freunden zum Frühstück verabredet waren. Samstag viel im Garten gearbeitet, Freunde halfen mir, aber es war irre anstrengend. Ich war aber lange nicht im Wald gewesen, die Bremsen am Bike neu gefixt und ich wollte raus. Auf den Hometrail. Den man ja kennt. Mit „verbundenen Augen“ fahren kann.

Also los. Angekommen im WHW noch scherzhaft den Freunden zugerufen ,“wenn’s kracht war ich das“. Und hoch zum Start. Schon tausend Mal so gemacht. Schon auf dem ersten Teil von „Die Anna“ fiel mir auf, dass ich hier und da immer so ein kleines Bisschen neben „meiner“ Line gelegen habe, dachte mir „Junge, heute machste mal langsam, setz Dich unten auf die Bank und geniess dieSonne“.

Zweiter Abschnitt „Die Anna“ – den „Double“ nicht zu weit, die beiden Roller danach auch weggedrückt. In der kommenden Kurve stehen ein paar Leute neben der Strecke, die schauen sich das wohl gerade an. Einen erkenne ich, ich schau kurz hin, grüße, dann kommt der Sprung den man rechts rausziehen muss – MUSS.

Hab ich aber nicht gemacht. Also geradeaus. In den Baum der da steht. Frontal. Ich erspar euch die Details was dabei so alles kaputt gegangen ist. Es geht mir vielmehr darum WARUM das passiert ist. Nach reiflicher Überlegung seh ich das so:

Eine 30km Tour mit 700hm hätte ich an dem Tag abgelehnt, weil ich mich nicht fit genug gefühlt hab. Aber eine MTB Strecke runterknallen, das erschien mir völlig ok. Wäre ich auf einer Strecke unterwegs gewesen, die ich nicht so gut kenne, wär ich auch nicht auf die Idee gekommen, am Rand stehenden Gruppen so viel Aufmerksamkeit zu schenken, um dort Einzelne identifizieren zu können. Also denke ich es war mangelnder Respekt gepaart mit Überheblichkeit, die mich hier zu Fall gebracht haben. Beim Fahren auf dem Trail ist Konzentration gefragt. Immer. Weil Immer was passieren kann.

Auch auf dem Hometrail, den man kennt wie seine Westentasche. Der Trail wird nicht einfacher oder schwerer. Der Trail ist immer gleich, und er fordert immer das Höchstmaß an Konzentration und Aufmerksamkeit. Ich habe weder die volle Aufmerksamkeit noch die volle Konzentration geliefert, und deswegen hat es gekracht. Gewaltig. Ich denke, ich habe daraus gelernt.

Bedanken möchte ich mich bei allen BikerInnen vor Ort, die geholfen haben (bzw. Ihre Hilfe
angeboten haben) den Unfallort zu sichern, den Notarzt zu rufen, mich zu überzeugen nicht
aufzustehen, die sich um mein Bike, Helm etc. gekümmert haben. Den Herren vom Notdienst natürlich und den Belegschaften im Mutterhaus und Brüderkrankenhaus.

Nach der Erfahrung der letzten Woche möchte ich Euch allen ans Herz legen:
– fahrt nur dann, wenn Ihr euch wirklich fit fühlt
– habt ihr Zweifel, lasst es lieber sein und hängt einfach ein Bisschen im Wald rum oder macht Laub weg oder repariert was
– seid ihr bei einem Crash dabei, helft die Strecke zu sichern, haltet nachkommende BikerInnen an etc.
– Wenn schon Hilfe da ist, gerne fragen ob man was tun kann, wenn nicht dann bitte weiterfahren
– Ist jemand verletzt ruft den Notarzt!
– wenn Ihr crasht und habt Schmerzen, insbesondere im Rücken, BLEIBT LIEGEN. Die Mediziner mit denen ich diese Woche sprach konnten mir glaubhaft versichern, dass das in
meinem Fall eine sehr gute Entscheidung war!
– Fragt man euch unter Umständen, welches Krankenhaus angefahren werden soll, ist das Brüderkrankenhaus die bessere Wahl, auch das hat man mir in beiden Häusern versichert (O-Ton: „Wir fahren ja auch keine Schwangere ins BKT…“)

So jetzt hab ich mich genug ausgeheult 😉 Ne, ernsthaft, es war mir wichtig das loszuwerden, denn ich glaube viele von uns machen diesen Fehler, aus Routine Nachlässigkeit werden zu lassen.

Wissend, dass es länger dauern wird als sonst freue ich mich schon jetzt drauf und sage wie immer,

Bis Bald im Wald,
Alex

TCOYT 2021

Bei bestem Wetter fand gestern unser Trailbautreffen im Rahmen der Take Care Of Your Trails-Initative der IMBA statt. Vielen Dank an alle Helfer für eure Unterstützung!

Take Care Of Your Trails 2021

Corona macht es einem aber auch wirklich nicht einfach… allerdings scheint sich die Lage allmählich etwas zu entspannen. Die Impfbemühungen schreiten voran, die Inzidenz sinkt und immer mehr Beschränkungen können gelockert werden.

Insgesamt stimmt uns das zuversichtlich genug um mit den Planungen für unsere diesjährige TCOYT-Teilnahme voranzutreiben. Die Strecken wird es freuen, es gibt nämlich viel zu tun =)

Neben den üblichen Abstands- und Hygieneregeln möchten wir unsere Helfer:innen zur Kontaktreduzierung in kleine Gruppen einteilen und diese auf verschiedene Baustellen entlang der Trails verteilen.

Im Hinblick auf den Infektionsschutz können wir weiterhin kein gemeinschaftliches Essen anbieten und bitten euch eure eigene Verpflegung mitzubringen.

Ansonsten braucht ihr Arbeitskleidung und feste Schuhe. Ein paar alte Bike- oder Arbeitshandschuhe empfehlen sich ebenfalls dringend.

Einen Grundstock an Werkzeug werden wir bereitstellen. Wer trotzdem eigenes Zeug mitbringen möchte sollte daran denken die Sachen vorher zu kennzeichnen.

Unter Vorbehalt dass sich die Coronalage und die damit verbundenen Auflagen nicht ändern, wird das TCOYT2021 am Samstag dem 29. Mai stattfinden. Treffpunkt ist die Wiese am Streckenende. Los geht’s um 10 Uhr. Haltet aber evtl unsere Socialmedia-Accounts im Auge falls wir doch noch kurzzeitig absagen müssen.

Ob Mitglied oder nicht, wenn ihr Interesse habt uns dabei zu unterstützen die Strecken wieder flott zu machen freuen wir uns über einen Kommi oder ne kurze Mail. Das würde es uns erleichtern die Teilnehmerzahl abzuschätzen und die Organisation vereinfachen.

Hoffentlich dann bis bald =)

ACHTUNG – teilweise gesperrter Zugang zu den Strecken!

Wie soeben vom Forst mitgeteilt wurde, sind derzeit die Möglichkeiten zur Auffahrt zum Streckenbeginn eingeschränkt. Der Waldweg der „direkt“ vom Asphaltweg Richtung Biewer abbiegt, sowie der daneben gelegene „Hohlweg“ sind wegen Wegesicherungsarbeiten für heute gesperrt. Auffahrt wie gehabt weiter über den langen Uphill (Parkplatz Bitburger Strasse) oder auf dem Waldweg direkt neben den Strecken.